Die Industrie und die Bauwirtschaft stecken nach wie vor in der Rezession. Aufgrund der pessimistischen Stimmung der Unternehmer muss man davon ausgehen, dass der Tiefpunkt noch nicht erreicht ist. Zusätzlich trübt der gedämpfte private Konsum die Konjunktur in Österreich.
Trotz trüber Konjunkturaussichten sind die Standorte der österreichischen Sägeindustrie aufnahmefähig für Nadelsägerundholz. Die bereits im Vormonat beobachtbare Nachfragebelebung hat sich fortgesetzt, preislich haben nun auch Niederösterreich, Steiermark und Tirol leicht nachgezogen. Die Holzernteaktivitäten beschränken sich nach wie vor zumeist auf die Aufarbeitung von Schadholz. Bereitgestellte Sortimente werden rasch abtransportiert, wobei es regional aufgrund aufgeweichter Forststraßen zu Verzögerungen kommt. Die Preise liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen € 93,- und € 110,-. Auch bei Kiefer hält die Nachfragebelebung an, hier kam es ebenfalls regional zu einer Preiserhöhung. Trotz Verfügbarkeit sibirischer Lärche verlangen Abnehmer vermehrt heimische Ware. Dementsprechend ist die Nachfrage ungebrochen rege und kaum zu bedienen.
Zu Beginn der Laubholzsaison sind vor allem Eiche und Esche sehr gut nachgefragt. Das Preisniveau entspricht bei guten Qualitäten jenem des Vorjahres, regional können auch leichte Preissteigerungen beobachtet werden. Schlechtere Qualitäten geraten hingegen zunehmend unter Druck. Ende Jänner finden traditionell die Wertholzsubmissionen der Waldverbände Nieder- und Oberösterreich statt. Für potentiell wertvolle Stämme sollte vor der Ernte bzw. Ausformung der Forstberater bzw. Waldhelfer kontaktiert werden.
Die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie ist zumeist gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Trotz kalamitätsbedingter Steigerung halten sich österreichweit gesehen Angebot und Nachfrage die Waage. Abtransport und Übernahme erfolgen kontinuierlich. Die Preise sind gegenüber dem Vormonat stabil. Rotbuchenfaserholz wird ebenfalls zu stabilen Preisen nachgefragt.
Der Energieholzmarkt ist weiterhin von hohen Lagerständen geprägt. Daher ist eine Vermarktung zusätzlicher Mengen außerhalb von Langfristverträgen meist anspruchsvoll. Die Preisgestaltung orientiert sich am Faserholzpreis. Auch bei qualitativ hochwertigem Brennholz ist die Nachfrage derzeit noch verhalten, trockene Qualitätsware wieder ausreichend vorhanden.
Mit 1. Jänner 2025 treten adaptierte Übernahmerichtlinien für Industrierundholz in Kraft. Dazu wird am 16. Dezember 2024 in einem Webinar über die Änderungen informiert. Nähere Informationen zur Teilnahme finden Sie unter www.holz-fair-kaufen.at.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Oktober – Anfang November 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
Holzmarktbericht November 2024
Holzpreise November 2024
Preisentwicklung November 2024