Der Bericht spiegelt den Stand zum 13. September wider. Die Auswirkungen der Sturmböen vom 14./15. September konnten bis Redaktionsschluss noch nicht abgeschätzt werden.

Österreichs Industrie und Bauwirtschaft befindet sich weiterhin in einer Rezession. Mittlerweile hat sich auch der private Konsum eingetrübt und befindet sich trotz vorjähriger Lohnsteigerungen und nachlassender Inflation auf niedrigem Niveau. Aktuelle Wirtschaftskennzahlen lassen keine baldige Besserung erwarten.

Die österreichische Sägeindustrie ist für Fichtensägerundholz grundsätzlich aufnahmefähig. Aktuell halten sich Nachfrage und Angebot die Waage, auch weil sich die Waldbesitzer:innen auf die Aufarbeitung von Kalamitäten konzentrieren. Regional ist eine Nachfragebelebung zu verzeichnen, die sich jedoch noch nicht im Preisbild widerspiegelt. Die Preise sind stabil und liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen € 87,- und € 105,-. Die Nachfrage nach Lärche ist sehr rege und übersteigt bei zumeist gleichbleibenden Preisen weiterhin das Angebot. Die Nachfrage nach Kiefer ist sehr uneinheitlich. Während im Süden kein Bedarf besteht, ist im Norden in Absprache mit den Kunden die Vermarktung möglich. Im Westen konnte sogar eine Preissteigerung verzeichnet werden.

In Oberösterreich findet Anfang Dezember eine Nadelholzsubmission statt. Potentielle Sortimente müssen im Vorfeld mit dem regionalen Waldhelfer abgeklärt werden.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind aktuell gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Nachfrage ist normal und entspricht derzeit meist dem Aufkommen. Der Abtransport und die Übernahme erfolgen kontinuierlich. Das Preisband für Fichtenfaserholz weist eine große Bandbreite auf, liegt jedoch stabil zwischen € 63,- und € 98,- je Tonne atro. Rotbuchenfaserholz wird zu unveränderten Preisen nachgefragt und liegt österreichweit zwischen € 80,- und € 100,- je Tonne atro.

Am Energieholzmarkt ist die Nachfrage aufgrund nach wie vor hohen Lagerständen sehr gering. Zusätzliche Mengen außerhalb der Verträge sind schwer abzusetzen. Der Bedarf an qualitativ hochwertigem Brennholz ist derzeit ebenfalls rückläufig. Inwiefern sich die aktuell kühle Witterung auswirkt bleibt abzuwarten.

Der Holzabtransport erfolgt grundsätzlich zügig, das Extremhochwasser von Mitte September könnte in Teilen Österreichs die Forststraßen aber vorübergehend unbenutzbar gemacht haben. Unabhängig von der Marktlage wird empfohlen, geplante Nutzungen jedenfalls vor der Ernte mit potentiellen Kunden zu besprechen und Mengen, Lieferzeiträume und Preise im Schlussbrief zu verschriftlichen. Sämtliche Informationen rund um den Holzverkauf finden Sie auf www.holz-fair-kaufen.at.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum August – Anfang September 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

Holzmarktbericht September 2024
Holzpreise September 2024
Preisentwicklung September 2024